XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_557"; fcs:x-context: baedeker; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_557"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.013S PT0.102S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.5_557</phrase></query>)];
1 - 1

486 Route 29.DAMASCUS. Bevölkerung.Verrückten, die durch ihren Mangel an Kleidung kenntlich sind,
kauft man sich, wenn man von ihnen angesprochen werden sollte,
am besten durch eine schnell gereichte Gabe los.

Kirchen und Schulen. Nach einer Culturstatistik Meschâka’s aus
dem Jahre 1848 beträgt die Gesammtzahl der Moscheen und Ge-
lehrtenschulen
in Damascus 284; darunter sind 71 Hauptmoscheen,
in welchen am Freitag das Kanzelgebet gesprochen wird; 177 Ka-
pellen
und Schulen dienen bloss zur Verrichtung der kanonischen
Gebete. Muthmasslich waren 100 der letzteren ursprünglich wirk-
liche
Gelehrtenschulen. Die meisten dieser letzteren sind einge-
gangen
, indem die Stiftungen, aus denen sie bestanden, absichtlich
oder unabsichtlich in Vergessenheit gerathen sind. Nur fünf sog.
Medresen sind erhalten, in welchen die Schüler noch Jahreszehnten
aus den Stiftungen erhalten. Das Studium dreht sich hauptsächlich
um Theologie, Erklärung des Korân und der Ueberlieferung des
Propheten; dann folgt Jurisprudenz; Philosophie (bes. Logik) und
Grammatik hängen theilweise mit den theolog. Disciplinen zu-
sammen
und werden daher gleichfalls betrieben; die anderen
Wissenschaften sind fast gänzlich in Verfall gerathen. Damascus,
früher ein grosser Sammelpunkt der Gelehrten, beherbergt deren
nur sehr wenige mehr, und ist von Cairo weit überflügelt worden.
Elementarschulen sind viele vorhanden; in neuerer Zeit ist auch
eine Militärschule gegründet worden. Die Juden sind in Damascus
meistens von alter Zeit her angesessen, und nicht neuerdings ein-
gewandert
wie die in Palästina; sie halten sich zu den Sephardim
und haben 10 Synagogen. Ihre Schule ist von der Alliance Israé-
litique
gestiftet.

Die Christen haben in den letzten Jahrzehnten bedeutende An-
strengungen
für Schulen gemacht, und besonders haben die ortho-
doxen
Griechen angefangen, gute Schulen einzurichten (jetzt etwa
280 Schüler, von denen 20 Französisch, 20 Griechisch, 60 Türkisch
lernen). Die franz. Lazaristen (Vorsteher Père Nageant) haben eine
vortreffliche Schule mit 140 Schülern; die Pères de la terre sainte
oder Franciscaner 46 Schüler. Die Soeurs de Charité haben 400
Schülerinnen, worunter 50 auch Französisch lernen. In neuester
Zeit haben sich auch Jesuiten angesiedelt. Einige Geistliche der
unirten Kirchen sind in Rom erzogen und sprechen Italienisch.
Die griechischen Katholiken haben eine Schule mit 60 Schülern, die
syrischen Katholiken eine mit 80 Schülern, von denen 50 Türkisch
lernen; die Maroniten eine Schule mit 12 Schülern. Die Eng-
länder
unterhalten hier eine Schule der Presbyterian Mission (St.
Paul’s
School), eine Blindenschule, zwei Schulen im Meidân etc.

Es wird viel Eifer auf die Kenntniss des Arabischen verwendet,
was um so nöthiger ist, als die arabische Umgangssprache im Munde
der Damascener Christen besonders hässlich klingt. Die Damas-
cener
halten sehr viel auf ihre Stadt. Sie sind, einerlei, welchem
Religionsbekenntnisse sie angehören, wegen ihres Fanatismus be-